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Detlev Wulff
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Detlev Wulff

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Ich war lange Jahre im Sektor unser eigenen Vermietungs-Immobienverwaltung unterwegs. Und im elterlichen Betrieb zu lernen blieb mir verwehrt,
weil die 2. große Wirtschaftskrise 1972 mit einer knallenden Rezession begann.

1976 verließ ich die Hauptschule und wusste nicht, worauf ich arbeitsmäßig Bock haben könnte, zu mal ich als völlig verzogener Unternehmerbengel
noch nie habe hart ran müssen, ich hatte also die Schule mit Schnitt 3 geschafft und war erst 16 Jahre alt und hätte noch bis 18 eine weitere Schulen
in Schläfrig-Holzbein besuchen müssen.

Darauf hatte ich absolut kein Bock.

Andere Kollegen waren schon in der Lehre und erhielten diese krasskleine Ausbeuter-Ausbildungsvergütung.- Ich hatte mehr als sie - ohne einen
Finger rühren zu müssen.

Computer gabs noch nicht - aber die ersten Spielkonsolen gabs schon. Wer spielen wollte ging in die Spielhalle, wo es jede Menge pixelige Video-Spiele
gab.

Das interessierte mich nicht die Bohne, mich interessierte immer, wie das Spiel ins Gerät kam.

Ein guter Freund meines Vaters+ Charly Capri+ war alter Elektronikingenieur eigentlich aus der Röhrenverstärkertechnik, aber die IC's machten ihm das
Leben schwer und er bekam eine abgewrackte Hallenspielkonsole, die einen Wackelkontakt hatte. - Er hat es geschaft den defekten Kondensator zu
finden und dann haben wir kostenlos 4 Wochen auf dem Ding rumgedaddelt. Und wir haben rausbekommen, wie man die Münzwage umgeht.
Früher war der alte Appatebau auf Stahlchassis fixiert. - Ein starker Lautsprecher-Magnet und ein verkapptes Skateboard war der Bringer.
- Das war oberaffentittengeil. - Aber ich brauchte gar nicht zu bescheißen, ich habe dann den Schlüssel fürs Gerät bekommen und konnte frei
spielen, weil man auf Charly's goodwill nicht verzichten konnte.

Nur ans Programmieren war schlicht weg nicht zu denken. Alle Bauteile waren auf gestanzen mehrfachkonektierten-Schicht-Leiterplatten aufgelötet
nur der EEPROM war mit dem eigentlichen Programm versehen. Die IC-Mitte hatte ein rundes Fenster das zugeklebt wurde, damit kein UV-Licht
drankommt, sonst wäre er gelöscht worden. - Ein paar Sonnenstrahlen in der Mittagshitze hätten gereicht.

Zwei Jahre habe ich rumgegammelt, und mein Englisch war Note 5-6 und das war echt mies. - Ich hatte bis dato nicht verstanden, was die englisch
singenden Gruppen so von sich gaben.

Danach Musterung - Festellung einer schwerwiegenden Stoffwechselerkrankung. - Voll untauglich !!! - Bei meinen Klassenkameraden hieß das am
Kasernentor bitte Gehirn abgeben. Mancher wurde in der Wirtschaftskrise Zeitsoldat und blieb dort bis 12 Jahre. Als sie in die bürgerliche Normaltät
entlassen wurden, musste das Hirn in der Kaserne abhanden gekommen sein.

Die Eltern haben mich mit 18 Jahren nach England verfrachtet, wo ich ein halbes Jahr wirklich hat ran musste und Englisch pauken. Mein Wortschatz
war äußerst gering - it was a very awfully way! Resümmee in der Hauptschule lernt man nichts, was man im praktischen Leben gebrauchen kann.

Doch habe ich derart viel über mich und die Engländer, Schotten, Waliser und Iren gelernt, was sonst junge Menschen nie erfahren würden, weil ein
normaler Urlaub allerhöchstens 4 Wochen dauert. - Schottland war am schönsten. - Die Schotten können im Gegentum (aus Micky Mouse) zu den
Engländern sehr gut backen und kochen. - Aber von Häggis sollte jeder Festländer die Finger lassen.

3 Jahre habe ich versucht meine mittlere Reife nachzuholen - Schulstress und Prüfungen.
- Geburtenstarke Jahrgänge - to much pupil's not enough teacher's!

Dann drauf ein 1jähriges Praktikum bei Karstadt.

Man hatte beim AA festgestellt, dass ich als Schwerbehinderter keinen Job in der freien Wirtschaft bekommen dürfte, Berufsfindung in Heidelberg.
- Die waren damals schon nicht ganz dicht, aber hier in Schläfrig-Holzbein war man noch nicht so weit in der Berufsausbildung von Schwerbehinderten
Leistungsbeeinträchtigten. Meinen Abschluss zum Bürokaufmann habe ich mit 2 gemacht in einer Nichtfirma.

Mein Englisch half mir einen der geilsten Arbeitsplätze der Welt zu ergattern. - GEHEIMHALTUNG. - Bei den Amis Englischkenntnisse und Maul halten.

Zurück in Kiel 1985 gab es absolut keine Arbeit für Büroleute. Viele Zeitsoldaten und andere Buntspechte sollten in den kaufmännische Leitungsfunktionen
untergebracht werden, da sie für den aktiven Dienst schon überaltert waren und so rief das Kultusministerium Kiel in Hedwig-Holzbein den Qualifikations-
kurs "Staatlich geprüfter Betriebswirt" ins leben, den ich mit 4 bestand und wieder einen Zettel mehr namens "ZEUGNIS" in Händen hielt.

Die Ertragslage des familiären Maklerbüros war ein ständiges Auf und Ab. - Ich ging nach Mannheim, Weinheim, Karlsruhe, Heilbronn usw. die Tätigkeit
wechselte ständig, weil meine Chefs blöder waren als ich und ich lernte, das überall nur mit Wasser gekocht wurde. Besonders beim Vertrieb von
Computern, Druckern, Plottern, Flachbettscanern usw.

1989 Maueröffnung und Zerfall des Ostblocks und der Pollenflug (pfalzisch für polnische Feldarbeiter). Ich wollte dann nur nach Hause, die Kriminalität
und der Autoklau griff um sich, aber nicht so schlimm, wie jetzt. - Trotzdem ab nach Schläfrig-Holzbein, da kommt alles 25 Jahre später, selbst der

W e l t u n t e r g a n g .

Meine Eltern sahen den Sinn eines Computers nicht. Mein erstes programmierbares Teil war ein Schneider CPC 6128 - Geiles Gerät - darauf habe ich alle
Führerscheinbögen programmiert und das Programm in der Schneider-Comunity für Kleingeld vertickt und machte endlich den Führerschein.

Mit dem Führerschein und einer größeren Reichweite konnte ich die ulkigsten Programmier kennenlernen.

Und es ging so weiter mit Hochzeit und Scheidung der 1. Ehe, keine Computersucht!!!

Die zweite Ehe seit 1999 hält immer noch.

Meine Hobbies 1.BASIC, 2.Musik machen - Bluesharp spielen, 3. Kochen, 4. Filmen, 5. Fotografieren - 2. .. 4. + 5. fallen wegen Corona flach.
Meine Bandkameraden tragen es mit ... weniger Fassung, als ich.

So und nu kommt ihr ...







Letzte Bearbeitung: 18.08.2020